Ohne Chaos geht es nicht. Überlebenstipps für Eltern

Vortrag von Dr. Jan-Uwe Rogge

Dr. Jan-Uwe Rogge. Foto: Hans D. Beyer

Dr. Jan-Uwe Rogge. Foto: Hans D. Beyer

Überlebenstipps für Eltern hatte Dr. Jan-Uwe Rogge im Gepäck. Der aus TV-Talkshows bekannte Erziehungsexperte und Bestseller-Autor gibt aber gleich zu Beginn seines Vortrags zu bedenken: „Kinder mögen keine Eltern, die zu Erziehungsvorträgen gehen.“ Humor ist Rogges Markenzeichen. „Lache mindestens dreimal am Tag mit deinem Kind, dann geht es Dir gut“, lautet dann auch sein erster ernst gemeinter Überlebenstipp.

Seine klare Botschaft: Eltern dürfen Fehler machen! Das Chaos gehöre zur Erziehung, Gelassenheit sei daher die oberste Elternpflicht. Am Abend sollen Mütter und Väter vor allem an das denken, was am Tag gelungen ist. Sie sollen sich vom elterlichen Leistungsdruck befreien: „Früher sollten Kinder aufräumen, heute müssen sie richtig aufräumen. Früher sollten Kinder spielen, heute müssen sie schön spielen.“
Früher gründete sich die Erziehung auf mehrere Säulen – auf die Schule, die Großeltern („Oma kochte gut, aber nicht gesund“), andere Kinder: „Da hat der Fünfjährige vom Neunjährigen hinterm Busch einen auf den Deckel bekommen. Und der Fünfjährige hat sich das gefallen lassen, weil er genau wusste, in vier Jahren …“ Heute, und auch Jan-Uwe Rogge kann sich da ein Lachen nicht verkneifen, säßen die Mütter hinter den Büschen und passten genau auf, was ihr Nachwuchs anstelle.

„Sei dankbar und demütig, dann kannst Du das Chaos aushalten!“ So ein weiterer Rat des Erziehungsexperten. „Dankbar dafür, dass Du diese Kinder hast, aber auch dass sie Dich haben.“ Und demütig, weil Eltern nie wissen können, was aus ihrem Kind einmal wird: „Es ist ungeheuer einfach Kinder anzunehmen, die funktionieren.“ Was aber, wenn die Dreijährige an der Supermarktkasse ausflippt, oder der 15-Jährige betrunken und bekifft von der Polizei nach Hause gebracht wird? Der Wissenschaftler findet dazu ein Beispiel in der Bibel. Rogge, selbst Vater eines Sohnes, erinnert an das Gleichnis vom verlorenen Sohn – an den Vater, der über die Heimkehr seines Kindes so glücklich ist, dass er ein großes Fest feiert, obwohl sein Sohn all sein Hab und Gut verprasst hat.

Mehr über Jan-Uwe Rogge erfahren Sie unter: www.jan-uwe-rogge.de

Bericht: Peer Brocke, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der Bundesvereinigung Lebenshilfe

 
 
 

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