Familienpolitisches Statement des Deutschen Down-Syndrom InfoCenters

Dr. Elzbieta Szczebak

Dr. Elzbieta Szczebak. Foto: Bernd Lammel

Dr. Elzbieta Szczebak. Foto: Bernd Lammel

Familien mit behinderten Kindern sind kreative Kompetenzzentren

Dr. Elzbieta Szcebak vom Deutschen Down-Syndrom InfoCenter kritisiert, dass „heute Schwangerschaften unter Vorbehalt stehen“. Sie sieht einen gesellschaftlichen Trend, nur noch normiertes Leben zuzulassen. Mit Pränataldiagnostik (PND) finde eine Qualitätskontrolle ungeborenen Lebens statt. Besonders prangert Dr. Szcebak den neuen sogenannten „PraenaTest“ an, mit dem zu einem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft genetisch bedingte Behinderungen wie das Down-Syndrom festgestellt werden können. Dazu braucht es nur ein wenig Blut der Mutter.

Die Referentin hält dieser Entwicklung die Aussage eines Humangenetikers entgegen. Danach sichere gerade eine möglichst große genetische Vielfalt den Fortbestand der Menschheit. Sie zitiert zudem eine Mutter, die sich über die hohe Einschaltquote wundert, wenn Kai Pflaume Menschen mit Down-Syndrom zuhause und am Arbeitsplatz mit der Kamera besucht. Gleichzeitg jedoch werde nach dem Down-Syndrom systematisch und mit immer neuen Methoden gefahndet.
Hier könne keine Moral helfen, so Elzbieta Szcebak, sondern allein ergebnisoffene Beratungsangebote für werdende Eltern.

Abschließend hebt sie das gesellschaftliche Potenzial von Familien mit behinderten Kindern hervor. Diese seien „kreative Kompetenzzentren, die jeden Tag neue Lösungen finden müssen, um den Lebensalltag zu bewältigen“. Studien aus den USA belegten, dass sich Familien mit Down-Syndrom-Kindern durch eine hohe Zufriedenheit auszeichnen.
Mehr erfahren Sie unter: www.ds-infocenter.de

Bericht: Peer Brocke, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der Bundesvereinigung Lebenshilfe

Dr. Elzbieta Szczebak ist Pädagogin und Literaturwissenschaftlerin und seit 2011 im DS InfoCenter tätig. Dort ist sie Ansprechpartnerin bei Presseanfragen, gestaltet die Öffentlichkeitsarbeit und zeichnet verantwortlich für Bildungsangebote im Rahmen der DS-Akademie. Frei nach dem Motto der 2013-Aktion zum Welt-Down-Syndrom-Tag am 21.3. – „Hauptsache gesund!“ – meint sie: Hauptsache, der Mensch steht im Vordergrund! Nicht das Syndrom.

 
 
 

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